Archiv für das Tag 'dresden'

Jun 12 2009

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Marilyn Manson in der Jungen Garde Dresden am 11. Juni 2009

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Marilyn Manson Junge Garde Dresden

Vorprogramm: Papa Roach. Marionetten ihrerselbst. Ein eingespieltes Team. Jeder Handgriff saß. Erstaunliches Timing. Profis (was Routine, Bühnenpräsenz und Choreografie angeht). Dennoch leider musikalischer Einheitsbrei. Selten so oft das F*-Wort gehört. „Hollywood whore(s)“ eben.

Das Publikum war eine „bunte“ Mischung. Rocker, Gothics, Metaller, Stinos, vorzugsweise dunkel gekleidet, aber dennoch gut gelaunt.

Bei Marilyn Manson bin ich mir noch immer nicht sicher, was ich von ihm halten soll. Musikalisch werde ich wohl nicht mit ihm warm. Überzeugt hat mich aber seine Show. Ich habe noch nie solch Selbstironie gesehen wie an diesem Abend. Er nahm sich und seinesgleichen auf die Schippe. Ständig umringt von seinen Lakaien, die ihm Wasser, neue Mikrofone (deren Verschleiß wirklich immens war), Umhänge, Kopfbedeckungen, Scheinwerfer und sogar Sauerstoffmasken entgegenstreckten, um den Star bei Laune zu halten.

Schlussendlich war der Abend eine einzige Inszenierung, bei der nichts dem Zufall überlassen wurde. Selbst der Schluss. Der letzte Ton verklang, die Band verschwand wortlos und schon wurde mit dem Abbau begonnen, ohne dass dem Publikum überhaupt die Chance gelassen wurde, sich eine Zugabe zu erbetteln.

Trotz allem eine runde Sache, die Spaß beim Zuschauen gemacht hat.

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Mrz 26 2009

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Gary Moore, 25.03.09, Dresden, Alter Schlachthof

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Mein Blues-Aufnahme-Kontingent für dieses Jahr ist erst mal voll – nein, war nur Spaß! Zumindest gab es davon gestern reichlich: Blues-Rock mit minutenlangen Gitarrensolo-Eskapaden, mit einer derart in den Vordergrund gemischten Gitarre, dass der Gesang manchmal (zumindest am Anfang) kaum noch durchkam – aber wer will schon Gesang hören 😉 . Gary wechselte zwischen Telecaster und Gibson, einen klassischen Marshall-Stack im Rücken. Er nahm sich zwischendurch auch die Zeit, in aller Ruhe seine Gitarre zu stimmen und reagierte dabei humorvoll auf die Zwischenrufe des Publikums. Auf der Bühne standen übrigens 4 Leute: Gitarre, Bass, Drums und Orgel. Schöner, fetter Gitarrensound, so in den Vordergrund gemischt, das z.B. die Orgel kaum zu hören war – aber wer will schon die Orgel hören 😉 . Die Band hinter Gary Moore verhielt sich ohnehin eher passiv.

Die Setlist wich in keinem Song vom Blues ab. Es begann mit dem Album Titelsong “Bad for You Baby”, kurz vorm Schluss gab es “Walking by Myself” und der letzte Song hieß “Parisienne Walkways”, der dauerte gefühlte 20 Minuten, zumindest mit dem Solopart nach dem ende des eigentlichen Songs.

Fazit: Ich fand’s geil!

 

P.S. Die Vorband bestand aus 3 Leuten und spielte – wie soll es anders sein – Bluesrock. Den Name der Band habe ich nicht verstanden!

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Aug 20 2008

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Sigur Rós im Alten Schlachthof Dresden am 18. August 2008

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sigur-ros Sigur Rós. So alt wie IMMERHIN. Ein Junge weniger. Auch toll!

Viele Worte braucht man eigentlich nicht zu verlieren. Kann ich auch nicht. Das Konzert war ein einziges Erlebnis. Sphärische, schwebende Klänge, Tonteppiche. Man muss es gehört und erlebt haben. Die Jungs haben sicherlich keine überragende Bühnenshow geliefert – mussten sie auch nicht. Gitarrist und Sänger (Jón Þór „Jónsi“ Birgisson) bedient sein Instrument mit einem Cellobogen, was ihn seine Töne besonders lange klingen lässt. Ein wenig Bass, ein Schlagzeug, das größtenteils nur mit Besen gespielt wird und nicht zu vergessen diverse Orgeln, Synthies, Klaviere, Xylophone, ein Akkordeon und viele andere klangerzeugende Gegenstände, deren Namen mir jetzt absichtlich entfallen sind. Dazu wunderschöne Melodien, Akkorde und eine hohe Stimme von „Jónsi“, die den ausverkauften Schlachthof in eine andere Welt verzauberten. Wenn auch nur  für kurze Zeit.

Es gab tatsächlich während des Konzerts Momente der absoluten Stille. Man hätte die berühmte Stecknadel… ach ich hab sie blöderweise vorher in einem Heuhaufen versteckt.

Faszinierend fand ich auch, dass man während des Konzerts getrost mit seinem Nebenmann hätte im Normalton reden können. Dies tat aber niemand. Selbst nach dem Konzert habe ich viele Leute draußen einfach nur da stehen sehen. Ohne auch nur ein Wort miteinander zu reden. Und ja – ich sah auch Menschen mit Tränen in den Augen.

Fazit: 35 Euro, die jeden Cent wert waren (ach nein, der Spaß hat mich ja 45 Euro gekostet, da mich grüne Männchen in feinstem Sächsisch mit „Bürger, wie klärmern das hier jetz?“ darauf hinwiesen, dass ich falsch parkte).

Prinzipiell wollte ich hier nur hinschreiben, dass es toll war, ich begeistert war und bin und Ihr mich jetzt beneiden könnt.

Hier mal noch die Setlist, falls es jemanden interessiert:

01. Svefn-g-Englar
02. Glósóli
03. Fljótavik
04. Ny Batteri
05. Við Spilum Endalaust
06. Hoppípolla
07. Með Blóðnasir
08. Festival
09. Heysátan
10. Sæglópur
11. Inní Mér Syngur Vitleysingur
12. Hafsól
13. Gobbledigook
14. Popplagið

Ach ja! Kleines aber nicht unwichtiges Schmankerl für die Schätzer des Kulturbeitrags: Die Eintrittskarte berechtigt außerdem noch zum freien Eintritt in die Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden!

Vielleicht lass ich ja mit mir reden und verborge sie mal!

Nachtrag: das mit dem Verborgen hat sich wohl erledigt. Die Karte wird gegen EINE Karte GETAUSCHT… Schade.

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